Eines vorweg: Hierbei handelt es sich nicht um einen professionellen Test, sondern lediglich um einen Erfahrungsbericht. Von Hobbyfahrern für Hobbyfahrer, bitte behaltet das beim Lesen des folgenden Artikels im Kopf!!!
Die Profis setzen beim extrem Enduro auf weiches Mousse und weiche Hinterreifen für ein Maximum an Traktion
Das erste Mal in Berührung mit extrem Enduro „Spezial“ Reifen kam ich bei den Romaniacs 2012. Am Prolog Tag stellte uns der Teamchef von Graham Jarvis den neuen GT 216X vor. Dabei handelt es sich um den GT 216, einen klassischen F.I.M. Enduro Reifen mit einer extrem weichen Gummimischung, ähnlich einem Trial Reifen. Die Karkasse ist ebenfalls sehr weich. Mit Prototypen waren Jarvis und Letti unterwegs, der Reifen wurde später beim Getzen Rodeo offiziell eingeführt.
Nachdem ich mich drei Tage lang mit zu harten Reifen und falschem Profil durch die Wälder der Karpathen gequält hatte konnte Ich am dritten Tag den letzten und heiß begehrten Mitas EF – 07 Superlight ergattern. Beim Mitas handelt es sich ebenfalls um das Profil eines F.I.M. Enduro Reifens mit einer weichen Karkasse und weichen Gummimischung, wobei die irgendwo zwischen der extrem weichen des GT und der eines klassischen Enduro Schlappens liegt. Es empfiehlt sich die Reifen mit einem weichen Mousse zu fahren. Von den Vorteilen konnte Ich mich bereits einen Tag später auf eindrucksvolle Art und Weise überzeugen lassen! Ich war wirklich überrascht, wie viel Grip der Reifen aufbaute egal ob es sich um lange Waldhänge mit Wurzeln, Bachbetten mit glitschigen Steinen oder Schrägfahrten am Hang handelte. Das brachte nicht nur wahnsinnig viel Fahrspaß, sondern auch eine Tonne neues Selbstbewusstsein. Ein weiterer Vorteil von dem Traktionsmonster war es an Stellen anfahren zu können wo andere nicht mal mehr daran dachten….Ich war begeistert und ab diesem Zeitpunkt war für mich klar, dass Ich kein extrem Enduro mehr ohne so einen Reifen fahren möchte. Mein Ergebnis an dem Tag bestärkte mich ebenfalls, mit Platz 21 war ich rund zehn Plätze besser als an den Tagen zuvor!
Bei unserem Wintertraining in Frankreich hatte Günter den Mitas EF-07 Superlight und Ich den GT 216X montiert. Der Mitas wurde mittlerweile 16 Tage lang im Gelände bewegt (Enduro), der GT 216X wurde von mir 8 Tage lang gequält (2 lange Enduro Touren, extrem Enduro Training). Das Gelände in Frankreich ist sehr hart und steining, in den Bergen teilweise aber auch lockerer Waldboden und viele Wurzeln. Die ersten Eindrücke über den Grip wurden noch einmal bestärkt. Doch die größere Frage ist doch, wie schaut es mit der Haltbarkeit aus? Leider wurden die Reifen zu unterschiedlich bewegt um einen richtigen Vergleich anstellen zu können, also der Reihe nach:
GT 216X
Der Goldentyre GT 216X wurde am ersten Tag etwa 150km und am zweiten Tag nochmal so viel bewegt. Das Gelände ähnelte sehr einer Romaniacs Etappe und bereits am zweiten Tag waren die Kanten der Stollen extrem Rund gefahren. Der Grip am ersten Tag war genial, doch bereits am zweiten Tag baute der Reifen ab und hatte kaum mehr Vorteile gegenüber einem standard Enduro Reifen. Trotzdem hielt der Reifen bis zum letzten Tag durch, dann war jedoch von den Stollen nicht mehr viel zu sehen. Der GT ist ein wahrer Spezialreifen für kurze und knackige extrem Enduros!
Goldentyre GT 216X nach 8 harten Enduro Tagen (Stollen ca.0,5cm)
Der Mitas EF 07-Superlight wurde mittlerweile 15 Tage lang von meinem Vater und einen Tag von meinem Teamkollegen Marc Holder (Motul Pro-Twin Racing) bewegt. Beide konnten ähnliche Eindrücke sammeln wie Ich zuvor. Günter Essig: „Gute Traktion und gute Führung in Kurven. Man kann auch als schlechter Fahrer selbst in schwierigen Stellen anfahren und findet immer Traktion und das auf den verschiedensten Böden. Vorne und Hinten ein sehr guter Reifen, der auch lange hält!“ Nach 16 Tagen im Gelände sind die Stollenkanten rund gefahren, ansonsten sieht der Reifen noch sehr gut aus. Der Grip ist immer noch deutlich besser als bei einem herkömmlichen Enduro Reifen. Mein EF-07 Superlight sah nach guten 5 Stunden im Renntempo bei den Romaniacs (ca. 140km) ebenfalls noch Top aus. Zum Abschluss noch ein paar Fotos:
Mitas EF-07 Superlight
Mitas EF-07 Superlight nach 16 Tagen Enduro wandern
Mitas EF-07 Superlight nach 16 Tagen (ca.1cm Stollenhöhe)
Mitas EF-07 Superlight NEU Stollenhöhe ca. 1,4cm
Bei den Reifen handelt es sich um „Spezialreifen“ die vor allem zum Fahren von extrem Enduro Rennen gedacht sind, aber der Mitas eignet sich auch sehr gut für Enduro Touren und ist das Ass im Ärmel für technische Sektionen. Als einzigen Nachteil sehe Ich für Hobbypiloten den höheren Preis im Vergleich zu „klassischen“ Reifen. Aber jetzt mal Hand auf’s Herz: Enduro und vor allem extrem Enduro ist ein teurer Sport, kommt es da auf ein paar Euro beim Reifen an wenn der einem das Leben erleichtert und den Fahrspaß erhöht? Diese Frage muss jeder für sich selbst entscheiden, aber bitte erst nachdem die Reifen einmal selbst getestet wurden!
Mein EF-07 superlight für das indoor enduroX und Enduro Extrem in Dudelang liegt bereits in der Garage.
Dominique #411