Going to Romania 2012 – Retrospective
Heute starten die Romaniacs ins 10jährige Jubiläum…leider ohne uns, was mir ganzschön zu knabbern gibt. Nach meinem Finish in der Hobby Class letzes Jahr und dem für mich schönsten, aber auch härtesten Erlebnis meiner bescheidenen Enduro „Karriere“ merke ich erst jetzt als es wieder losgeht und überall berichtet wird wie sehr mir die Romaniacs fehlen und wie schwer es ist alles „nur“ vor dem Computer zu verfolgen, nachdem man einmal vor Ort dabei war. Mitten drin statt nur dabei ist einfach am besten! Neben den 4 Tagen in den Karpathen ist es aber auch die Stadt, das Land, die Leute und die Atmosphäre im Paddock die mir fehlen. In kaum einem anderen Sport sind die Top Stars so normal und auf dem Boden geblieben wie im Extrem Enduro und bei kaum einem anderen Rennen hat man mehr Gelegenheiten sich Tips und Tricks von Jarvis und Co. zu holen, Smalltalk mit Letti zu halten, sich am Dauerlächeln von Chris Birch zu freuen und Gleichgesinnte aus der ganzen Welt zu treffen und neue Freundschaften zu schließen…
Chris Birch, hat wie immer gute Laune – warum auch nicht, er ist schließlich bei den Romaniacs
Die Südafrika Crew rund um Darryl Curtis und Riaan van Niekirk darf bei den Romaniacs ebenfalls nicht fehlen
…natürlich erst nachdem man sich stundenlang durch die Karpathen gequält hat geführt von einem GPS und ein paar Husaberg Bändern. Meistens kämpft man sich über steinige, rutschige Bachbetten, steile Eselspfade und knackige Waldauffahrten auf irgendeinen Gipfel um schweißgebadet und mit fettem Grinsen unter dem Helm dann einen flowigen Trail auf dem Bergrücken zu fahren. Und wenn man gerade so richtig Spaß am Fahren hat, dann dämmert es einem. Irgendwann muss Ich ja mal wieder runter ins Tal. Die meistens sehr technischen Abfahrten sind zum einen zehnmal länger als man es von irgendwelchen Endurotouren oder dem Training im Steinbruch kennt und führen dabei zum Großteil über Wurzeln und Steine in Serpentinen steil bergab. Mit etwas Pech wird man dabei dann noch von einem eigentlich ganz netten Bayern mit seinem Mopped bombardiert. Das hat Organisator Martin Freinademetz bestimmt mit eingeplant, damit es auch wirklich das Rennen auch wirklich „Extrem“ wird. Zum Glück hat er uns knapp verfehlt und so hatten alle Beteiligten später im Paddock eine Story mehr zu erzählen.
Bei den Auf- und Abfahrten hilft manchmal einfach nur Schieben
Etwas Irreführend können bei der Veranstaltung lediglich die Bezeichnungen der Klassen sein, denn wir waren uns alle einig….als waschechter Hobbyfahrer kämpft man bereits beim Prolog wie ein Irrer um dann spätestens an der ersten richtigen Auffahrt kopfschüttelnd da zu stehen und in Gedanken bereits ein neues Hobby zu suchen: Hallenhalma oder Schach, vielleicht?! Von daher war ich mächtig Stolz auf den Rest unserer Crew. Mein Dad hat sich bis kurz vor dem ersten Service Point wacker geschlagen, leider hat der Kopf dann nicht mehr ganz mitgespielt und er konnte bei weitem nicht sein ganzes Potential abrufen. Dazu kam ein neues, ungewohntes Motorrad. Die anderen beiden haben sich mit mir gemeinsam am ersten Tag bis ins Ziel gekämpft. Chapeau! Am zweiten Tag ging es für die beiden dann noch bis zum Servicepoint bevor dann auch endgültig Schluss war. Chapeau, Chapeau!!
Die enduroXevents „Gang“ minus Wide
Die „Gang“ am ersten Servicepoint – one man down
Ist es möglich als reiner Hobby Fahrer die Romaniacs zu bewältigen? Mit Sicherheit ABER nur mit der richtigen Vorbereitung. Regelmäßiges Training auf dem Motorrad halte Ich für unverzichtbar um die vier langen Tage am Stück zu überstehen. Zwischen 5 und 10h verbringt man Täglich auf der Sitzbank, oder besser stehend auf den Rasten. Außerdem sollten die Ansprüche bei deutschen Enduro Rennen gar kein Problem darstellen und vor allem sollte man auf Singletrails und bei Auf- und Abfahrten sicher sein. Ein bisschen Trial Technik, Stufen, Baumstämme, etc. kann ebenfalls nicht schaden. Das wichtigste ist jedoch auch körperlich Fit zu sein und die richtige Mentalität mit zu bringen. Chris Birch hat zu mir gesagt. „If you quit you should be a Motocross Rider. A true Enduro Rider never quits!“ (Was er eindrucksvoll bewiesen hat nachdem er sich am ersten Tag den Fuß gebrochen hat und trotzdem bis ins Ziel am vierten Tag gefahren ist, Chapeau *3)
Ich kann es kaum erwarten in den nächsten Jahren mein Glück nochmal in der Expert Class zu versuchen und bis dahin muss Ich mich wohl oder über damit begnügen jeden Web Clip, jede DVD und alle Fotos auf zu saugen wie ein Schwamm. Ach ja und trainieren kann man gut in der Zeit, das schadet ganz sicher nicht!
Das Gefühl nach vier harten Tagen im Ziel anzukommen ist einfach unbeschreiblich, das muss man erlebt haben!
#368 // Dominique
Weitere Bilder im Fotoreport:
Anreise / Sibiu / Paddock und Prolog:
Los geht’s 18h Autofahrt nach Sibiu
In Sibiu angekommen wurden wir erstmal von heftigen Regenschauern begrüßt #please no rain
Hotal Ramada – Das 1A Basecamp der Romaniacs
Die wunderschöne Altstadt von Sibiu, haufenweise Restaurants, Cafés und nette Menschen
Der Blick aus unserem Hotelzimmer am Prolog Tag – es hatte aufgehört zu regnen
Weil’s so schön ist noch ein Blick auf die Karpathen – da durften wir Mopped fahren?!
Der Blick von Gusterita auf Sibiu, hier in der Nähe war das Ziel am 4. und letzten Tag
Prolog Besichtigung – Ich nenn’s mal „Martins Dinner“
Auch Jarvis und Walker studieren ganz genau ihre Linie für die Finals
Wenn man Fotografen Spraydose und Schablone in die Hand gibt kommt das dabei raus – Custom Romaniacs Shirt
Noch schnell vor dem Prolog bei 30° Mousse montieren
Die „Gang“ schaut bei den Pro#s zu wie’s richtig geht
Stau im Steinfeld bei den Hobby und Expert Klassen, Johnny Walker setzte nicht einmal einen Fuß #trialskills
Ich beim Prolog an den großen Baumstämmen – mit Paulo Ponte #373 bin ich einen Großteil der Strecke am zweiten Tag gefahren und habe Facebook sei Dank immer noch Kontakt. Vielleicht Besuche Ich ihn ja mal in Südafrika und fahre die Roof…
Pech an einem der letzten Hindernisse – Kette abgesprungen, zum Glück gibt’s zwei Läufe in der Quali. Für’s Finale hat’s trotzdem nicht gereicht, aber ehrlichgesagt war ich ganz froh. Das eigentliche Rennen beginnt mit Offroad Tag 1
Auch die Pro’s hatten so ihren Probleme. Kendall Norman kämpfte sich als Baja Spezialist erstaunlich gut durch und ist auch noch ein super netter Kerl
Letti – „the bavarian machine“ war wie immer Publikumsliebling und beeindruckte mit Technik und aggressivem Fahrstil
Der „Rookie“ Johnny Walker – pfeilschnell und absoluter Frauenschwarm
Propodium Prolog: 1. Walker 2. Letti 3. Galindo
+ Offroad Tag 1 +
Meine enduroXevents Pro-Twin KTM vor dem Start, eine treue Seele. Jochen hatte mehr Pech mit seiner Husaberg und auf der Verbindungsetappe zum Offroad Start gleich mal eine gerissene Kette.
Die „Gang“ in den Bergen kurz nach dem Start. Martin hat sich abgelenkt vom navigieren erst mal in die Büsche gepackt
Zu dritt kommen wir schon sehr spät am ersten Service Point an – 20min. Zwangspause da kommt keiner drum rum!
Martin und Jochen am Servicepoint
Vom Skigebiet kamen wir zum Servicepoint, nach der Pause wartete das erste heftige und vor allem endlos lange Bachbett auf uns
Mein Held, der slovenische Crash Test Dummy – „always drive full throttle, way more easy“ kaum lag er in den Büschen war er schon wieder auf der 300er und full throttle zum nächsten Crash!
+ Offroad Tag 2 +
#344 Martin Widmaier, Team Motul Pro-Twin Racing am Offroad Start
Nach dem Start ging es für die Hobby und Expert Class über schnelle Serpentinen nach oben auf die Pro’s wartete der gefürchtete Appetizer
Erstmal tanken am Servicepoint in Voineassa, schneller erster Abschnitt am zweiten Tag
Die Gegend in Voineassa ist wunderschön, beinahe unberührt und hat die schönsten Wälder zum Enduro fahren #Sherwoodforrest
Griffiger Waldboden und Spitzkehren ohne Ende, richtig anspruchsvoll aber traumhaft schön. Rund um Voineassa war das schönste was ich bisher auf der Enduro gefahren bin, auch wenn’s teilweise nur mit Schieben weiter ging.
Glücklich und zufrieden nach einem erfolgreichen Tag im Paddock angekommen
+ Offroad Tag 4+
Privatfahrer Paddock: am Abend schnell noch nen Öl- und Reifenwechsel
Early morning – Fachsimpeln über die neuesten Extrem Enduro Reifen mit Uli Segner vom Team MotoX
Bei den Romaniacs heißt es früh aufstehen. Frühstück gibt es schon ab 04:30 Uhr!
Die Natur und das Enduro Erlbenis entschädigen jedoch für den Schlafmangel
„The Beast“ ein gemeingefährlicher Singletrail auf einem Bergrücken, der anschließend durch einen dichten Wald voller Wurzeln zum Servicepoint steil nach unten führte hatte seinen Namen mehr als verdient und zwang mich leider einige Male zum Absteigen. Wenigstens bin Ich im Gegensatz zu anderen nicht abgestürzt!
Tag 3 war der Tag der Downhills…
…und der Tag der mich an meine Grenzen gebracht hat. In dem Moment war das Finish an Tag 4 weiter weg als je zuvor.
+ Offroad Tag 4 +
Gusterita Hillclimb – Das letzte Hindernis vor dem Finish
Nach einem Crash auf dem Weg zum Offroad Start konnte Ich mich noch einmal sammeln und alle Kräfte mobilisieren. Voll motiviert wollte Ich unbedingt ins Ziel und hatte erstaunlicherweise meinen besten Tag.
letzter Servicepoint der Romaniacs 2013
…nicht ohne vorher die letzten Gemeinheiten zu meistern.
Mein Slovenischer „Full Throttle“ Held hat es tatsächlich ins Ziel geschafft. Die Bilanz: zerstörte 2013er KTM, zerstörtes GPS, völlig zerfetztes Jersey, aber im Ziel! Chapeau*10
Chris Birch und Johnny Walker bestaunen im Ziel das Spektakel der Hobby und Expert Fahrer am Gusterita Hillclimb
Letti überglücklich auf Platz Zwei hinter Jarvis im Ziel. Die Pro Fahrer waren sich im übrigen einig, Jarvis ist nicht menschlich. Deshalb hat sich jeder über Platz Zwei wie über einen Sieg gefreut.
und Ich habe meine ersten Romaniacs auch noch überstanden und mich bis ins Finish gekämpft. Ein Gefühl an das Ich mich den Rest meines Lebens erinnern werde!
+ Finish +
Da ist sie, die heiß begehrte Finisher Medaille
Auf der Party noch schnell ein Autogramm von Letti abgestaubt…
und dann hieß es auch schon Sachen packen und Abschiede nehmen. Romaniacs wir kommen wieder!